Weihnachten oder wie Du Dein Licht strahlen lässt
– seelisches erLEBEN der Kinder im Jahreslauf

Dieses Jahr habe ich im Sommer zu Johanni oder wie Du die Sommer-Sonnenwärme im Herzen bewahrst und zu Michaeli oder wie Du Mut entwickelst jeweils einen Artikel über das seelische erLEBEN der Kinder im Jahreslauf geschrieben und nun ist es Winter geworden und wir tanzen in das nächste anthroposophische Jahresfest hinein.

Für mich ist es ganz normal ein Verständnis über die seelische Wirkkraft der Jahresfeste zu haben, denn ich selbst habe meine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin in einer anthroposophischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft genossen. Doch dies war NICHT immer so und das war auch der Grund, weshalb ich damals meine Abschlussarbeit über dieses Thema geschrieben habe.  Viele dieser Feste sind für meine Teilnehmerinnen im Ausbildungsprogramm zur Tanzpädagogin für Kinder & Kindertanz unbekannt, außer sie kommen aus dem anthroposophischen Wirkungsfeld. Und so hatte ich den spontanen Einfall Dich ein wenig über das Jahr in die Jahresfeste einzuführen, sodass Du ein bisschen ein Verständnis über das seelische erLEBEN in dieser Zeit erhältst. Jeder Mensch im Kollektiv erLEBT diese Qualität, auch wenn er diese Feste gar NICHT kennt oder feiert.

Rudolf Steiner sagte einmal:

”Die Feste sind Knotenpunkte des Jahres,
die uns verknüpfen mit dem Geiste des Alls.“ ¹

Dieses Zitat finde ich spiegelt sehr gut wieder, weshalb Jahresfeste eine Bedeutsamkeit haben und auch viel Halt in dieser schnelllebigen Zeit geben.

Lass uns gleich loslegen, denn Dich erwarten heute viele spannende Inhalte, die für Dich als Tanzpädagogin für Kinder & Kindertanz vielleicht wertvoll sein könnten?!

Der Ursprung von Weihnachten und seine Bedeutung

Der 25. Dezember, der Tag der Sonnenwende war in vielen Kulturen ein besonders wichtiger Tag. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des persischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägypten wurde in Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer beginnen ihre feierlichen Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn an diesem Tag. Die Germanen feierten im norddeutschen Raum bis hinauf nach Skandinavien ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten – und Fruchtbarkeitsfest.

Um diese Feste ranken sich allerlei Geisterglauben, der sich in der Tradition, gerade in abgelegten Gegenden, zum Beispiel in den Alpen, bis heute gehalten hat. Da sowohl in Rom als auch das asiatische, ägyptische und römische Fest mit großem Pomp gefeiert wurde, versuchte Pabst Hypolit bereits um 217 n. Chr. all diese Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf diesen einen Tag, den 25. Dezember verlegte. Man verwies darauf, dass schon das alte Testament den erwarteten Erlöser als ”Sonne der Gerechtigkeit“ bezeichnet. Außerdem habe sich Christus selbst das ”Licht der Welt“ genannt, der als das ”wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“, in diese Welt gekommen sei.

Mit der Datierung des Weihnachtsfestes auf das Fest des unbesiegbaren Sonnengottes gaben die Christen den Heiden zu verstehen: Die Sonne ist gut, und wir freuen uns ihre Sieges nicht weniger als ihr, aber sie hat ja keine Macht aus sich selbst, sondern sie hat nur die Kraft, weil sie Gott erschaffen hat so kündet sie uns von dem wahren Licht, von Gott, dem Schöpfer alle Dinge. Deshalb feiern wir an Weihnachten das Kommen des wahren Gottes. Den Urquell allen Lichtes, nicht aber sein Werk, die Sonne, die kraftlos wäre, ohne ihn. Das ist der Sinn von Weihnachten: Es ist der Geburtstag Christi, die Wintersonnenwende der Weltgeschichte, die uns allen auf und Niedergängen der Geschichte der Gewissheit gibt, dass die dunklen Mächte der Finsternis keine endgültige Macht besitzen.

 

Weihnachten und seine Symbole

Der Adventskranz

Erst Mitte des 18. Jahrhunderts ist dieser Brauch aufgekommen in einer Erziehungsstätte in der Nähe von Hamburg. Als dieser Brauch aufgekommen ist, brannten noch an dem Adventskranz 24 Kerzen, da aber viele Familien nicht so viel Platz hatten in ihren Häusern, kam dann der Brauch auf, nur noch 4 Kerzen zu verwenden. Jetzt wurde an 4 Sonntagen jeweils vor Weihnachten eine Kerze angesteckt. Erst eins, dann zwei… Jetzt kann erlebt werden, dass die Lichtfülle von Tag zu Tag steigt bis auf Weihnachten hin, während das Sonnenlicht von Tag zu Tag abnimmt.

Der Adventskalender

Der Sinn des Adventskalenders ist: Auf Weihnachten hinzuführen. 1903 kam der erste Adventskalender in Deutschland auf, aber erst 13 Jahre später fand der internationale Anerkennung. So wurde er von Jahr zu Jahr populärer, und der eigentliche religiöse Hintergrund ging dabei verloren. So wird heutzutage in manchen Familien mit dem Adventskalender anders umgegangen, es werden keine Süßigkeiten in Säckchen gefüllt oder auch keine Schokolade gekauft, sondern es wird beispielsweise ein blaues Tuch aufgehängt und jeden Tag wird ein Stern an dieses Tuch gehängt. An Weihnachten kann dann dieser ganze Sternenhimmel bewundert werden.

Der Weihnachtsbaum

Der erste Christbaum wurde zum ersten Mal in Straßburg gesichtet, aber er ist wesentlich älter. Denn der Christbaum symbolisiert den Paradiesbaum. Er wird auch in manchen Gegenden Adamsbaum genannt. Der Apostel Paulus beschreibt Christus als den neuen Adam und der Baum des neuen Adams soll das Kreuz auf Golgatha darstellen. Wenn wir uns den Weihnachtsbaum anschauen, sehen wir eine klare Form des Stammes und der Äste, durch die waagrechten und senkrechten, die in diesem Baum vorkommen, lässt sich ein Kreuz erahnen. Der Schmuck des Weihnachtsbaumes sollte eigentlich das Wesentliche zum Ausdruck bringen. Der erste Schmuck des Weihnachtsbaumes waren Äpfel – sie erinnern an den Paradies Baum. Auch werden manchmal Rosen an den Weihnachtsbaum befestigt. 30 rote Rosen und 3 weiße Rosen. Die roten Rosen symbolisieren das Leben des Jesus bis zur Jordan Taufe. Die weißen Rosen zeigen auf, dass der Sohn Gottes drei Jahre seit der Taufe im Jordan mit dem Christus Geist in Menschengestalt gelebt hatte, es können hierfür frische Rosen verwendet werden. Da diese aber meist zu teuer sind, kann man aus Krepp- oder Seidenpapier selbst welche herstellen. Die Kerzen sind erst später hinzugefügt worden, heutzutage können wir darauf nicht mehr verzichten. Licht ist Liebe heißt es in einem Gedicht bei Christian Morgenstern hierbei wird deutlich, was für eine Qualität das Licht hat

Beobachtungen in der Natur

Wenn man in der Weihnachtszeit spazieren geht, merkt man, dass es besonders still ist, selbst wenn auch noch kein Frost vorhanden ist. Die Bäume sind kahl, und der Waldboden ist mit Laub bedeckt, das raschelt, wenn der Boden gefroren ist. Man kann kaum ein Tierlaut wahrnehmen. Die Tiere sind entweder im Winterschlaf, oder sie sind in Richtung Süden gezogen. Der Wald kommt einem dunkel vor, die Tannen heben sich hervor. Kastanien und Eicheln sind am ganzen Boden verstreut, und doch ist alles mit Laub bedeckt.

Wenn im Winter die Sonne strahlt, merken wir, wie flach sie steht und doch hat die Wintersonne eine ganz besondere Qualität. Man hat das Gefühl, dass sie in den Wintermonaten besonders klar scheint. Die Nächte werden kälter, die Luft wird außerordentlich klar und der Sternenhimmel erscheint durchsichtiger und weiter.

Es scheint, als ob die Erde still steht und die Natur ganz und gar damit beschäftigt ist, sich zurückzuziehen, um dann wieder neue Kräfte für das kommende Jahr aufbauen zu können.

 

Seelisches Erleben

Gerade in der Weihnachtszeit merken wir ganz stark, wie wir zu uns selbst kommen, wir beschäftigen uns vielmehr mit uns selbst, und kommen innerlich zur Ruhe. Bei manchen Menschen, die diese Zeit stark durchleben, kann man manchmal richtig spüren, dass sie eine innerliche Wärme ausstrahlen.

Wie auch in der Natur, können wir deutlich in uns selbst spüren, dass alles klarer und deutlicher wird. Gerade in dieser Zeit gehen wir mit uns selbst und unseren Mitmenschen liebevoll um. Andererseits sind wir auch sensibler, wenn wir das Sonnenlicht nicht in uns haben, Probleme erscheinen, dann schwerer lösbar und im seelischen Bereich empfinden wir viel stärker als sonst.

Bei den Kindern können wir deutlich spüren, dass sie auf Weihnachten hin leben. Der Umgang miteinander wird herzlicher auch sind alle erfüllt von einer inneren Wärme. Gerade in dieser Zeit kehrt Ruhe bei ihnen ein, die Hektik des Alltags scheint, wie vergessen, alle sind nun auf Weihnachten bedacht, um sich dem eigentlichen Weihnachtsgeschehen hingeben zu können. Nun werden mit Liebe und Sorgfalt Geschenke gebastelt, auch machen sich alle hierüber selber Gedanken: Was könnte demjenigen gefallen oder was mag er. Hierbei setzen sie sich ganz stark mit ihren Mitmenschen auseinander und tragen sie in dieser Zeit ganz stark in ihrem Herzen mit.

Wie könnte Weihnachten in der Zukunft aussehen?

Meinem Empfinden nach hat Weihnachten einen ganz besonderen Zauber. Die Gefahr liegt bei diesem Fest ganz besonders nahe, denn wenn wir uns das Weihnachtsgeschehen anschauen, wie es sich in den letzten Jahren entwickelt hat, können wir feststellen, dass in der ganzen Advents- und Weihnachtshektik, der eigentliche Sinn des Festes verloren geht. Viele Menschen sind bemüht all ihre Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Auch wird nicht mehr etwas aus Liebe geschenkt, sondern nur noch aus dem Aspekt, dass möglichst viel unter dem Weihnachtsbaum liegt. Weihnachten wird in diesem Sinn kommerziell, der Kaufrausch tritt bei den Menschen ein, und das ganze Fest richtet sich nur noch nach dem äußeren Geschehen. Ich denke, dass in Zukunft das seelische Erleben bei diesem Fest mehr und mehr abnimmt. Deswegen ist es meines Erachtens besonders wichtig, dass dieses Fest noch von einigen Menschen gegriffen wird, damit der Sinn noch erhalten bleibt.

 

Wie kannst Du dies in Deinem Tanzunterricht mit Kindern berücksichtigen?

  • Vielleicht hast Du die Möglichkeit einen Sternenadventskalender im Studio aufzuhängen oder einen Adventskranz hinzustellen?
  • Gestalte mit den Kindern ein Ankommens- und Abschlussritual in Deinem Unterricht, dies schafft gerade in der Weihnachtszeit eine warme und herzliche Verbindung – vielleicht findest Du einen schönen Weihnachtsspruch oder ein Weihnachtslied dazu?
  • Gerade in der Weihnachtszeit ist das Thema des Schenkens sehr wichtig: hier bietet sich sehr gut eine kleine Krabbelmassage an (dem anderen einen schönen Moment schenken)
  • Schenke den Kindern Übungen, wo sie die Entschleunigung spüren können – hierfür bietet sich an mit dem Antrieb Zeit & Gewicht zu arbeiten.
  • besonders gut bietet sich das Zentrum-Distal-Muster an, um das Strahlen zu symbolisieren
  • Lass die Kinder sich gerne in Schneeflocken und Engel verwandeln
  • Lenke den Fokus immer auf ein warmes Miteinander

Ich hoffe Du konntest eine Kleinigkeit für Dich mitnehmen?

Alles Liebe Dir

Deine Stefi

 

PS:

Du möchtest mit Kindern eine WUNDERvolle Zeit in Deinem Tanzunterricht erLEBEN?

Dann schau Dir gerne meine Tanzpädagogik Ausbildung für Kinder & Kindertanz  an. Dort verbinde ich meine Methodik und Didaktik der Tanzpädagogik für Kinder zu einem holistischen Ansatz, wie moderne Lerntheorien, die Entwicklungsmotorik, Kommunikations-Skills, gruppendynamische Prozesse und Theorien dazu, was im Gehirn passiert, sowie reformpädagogische Ansätze.

Ich weiß, dass jeder Mensch einen einzigartigen individuellen Fingerabdruck hat und genau so unterrichten meine Teilnehmerinnen nach dem Ausbildungsprogramm – individuell und authentisch.

erfahre hier mehr zum Ausbildungsprogramm

 


¹ Zeichen und Symbole des Weihnachtsfestes, Vortrag Rudolf Steiner in Dornach 14.12.1905

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