Diese Tage purzelte ein wundervolles Buch in meinen Briefkasten: Wundervoll. Große Fragen, auf die wir (noch) keine Antworten haben* von Philip Bunting erschienen im Mixtvision Verlag. Es ist ein Buch das ich ganz besonders spannend finde und das sich ganz besonders zum choreographischen Arbeiten für Kinder und auch für große Menschen eignet.
Lass uns gleich loslegen… nachdem ich mein kleines Päckchen geöffnet habe und mich der Buchtitel gleich hatte…
schlug ich die erste Seite auf und diese nahm mich mit und öffnete gleich einen inneren Raum:
”Hast du dich schmal gefragt, was wir alles nicht wissen?
Seit es mit uns neugierigen Wesen losging, haben wir Menschen ziemlich viel Spaß daran, die Grenzen unseres Wissens zu erweitern.
Dabei haben wir bergeweise Erkenntnisse angehäuft! Trotzdem gibt es noch sooo viel zu verstehen…“
Ich habe so gelacht als ich es gelesen habe, denn in meinen Tanzklassen mit den Kids bombardieren mich die Kinder oft mit sooo vielen Fragen… manche kann ich beantworten und manche eben nicht. Diese nehme ich dann mit nach Hause und recherchiere sie, um sie dann in die nächste Tanzstunde beantwortet wieder mitzubringen. Ich liebe diese kleinen philosophischen Exkurse in meinen Kursen, denn sie regen das Denken an und wie ich vor längerer Zeit einmal in dem Artikel Kritisches Denken – der Skill des 21. Jahrhunderts und warum Du ihn in Deinem Tanzunterricht mit Kindern etablieren solltest geschrieben habe, ist dies eben eine enorm wichtige Fähigkeit für Zukunft.
Doch zurück zum Buch. Als ich es gelesen habe, kam mir ein Gedanke zu dem ich Dich mal kurz mitnehmen möchte:
Als ich noch für viele Studios in Berlin unterrichtet habe, war es immer ein Thema eine große Show auf die Beine zu stellen… oft habe ich es erlebt, dass alle Gruppen einen Tanz gelernt haben und diese Tänze dann hintereinander aufgeführt worden sind… das ist weder schlecht noch gut; doch in mir schlummerte immer der Wunsch ein großes Thema zu haben, das alle Choreographien miteinander verbindet. Das könnte ein Stück sein, wie Momo und die grauen Herren, ein Märchen oder ähnliches… weil es aber in der Regel so ist, dass es viele Gruppen verschiedener Tanzstilarten und auch mehrere Tanzpädagogen gibt, die in ihrer Unterrichtszeit proben, lässt sich so etwas in der Regel nicht so leicht umsetzen, wenn wir realistisch denken. Okay ich denke in der Regel nicht oft realistisch und bin eher ein Träumer, doch das ist ein ganz anderes Thema. Was jedoch glasklar sein sollte: Es darf schon alles machbar und für alle kleinen und großen Tänzer ein wundervolles Erlebnis sein, die Proben und auch die Aufführung.
Und sooooo… fand ich dieses Buch ganz besonders spannend mit diesen Fragen! Denn es gibt viele Fragen zu unterschiedlichen Themen, die sich herrlich künstlerisch umsetzten lassen und eine roten Faden für eine Show haben.
Natürlich ist die Frage: Was ist Liebe? ganz besonders famos, doch mich persönlich hat die Frage
”Warum machen wir Kunst?“
Seit es uns gibt, zeigen zeigen wir Menschen durch Kunst wie wir die Welt sehen. Aber warum tun wir das? Dafür gibt es wahrscheinlich so viele Gründe wie Kunstwerke – weil wir anderen helfen wollen unsere Ideen auszudrücken, aus Verehrung oder einfach um die Welt wissen zu lassen: ’Ich war hier.‘
Woher kommt der Wunsch Kunst zu erschaffen? Wir wissen es nicht genau, aber wahrscheinlich wären wir ohne sie nicht das, was wir sind.“¹
in den Bann gezogen. Wenn ich diese Frage 100 Menschen stelle, erhalte ich wahrscheinlich 100 Antworten… und genau das ist so besonders spannend, denn daraus lassen sich so viele Perspektiven eröffnen und dazu forschen, über und mit Bewegung, Tanz und Kreativität… ein kleines künstlerisches Labor… um mit den Antworten dann eine Choreographie gestalten zu können; die vor allem bei die kleinen und großen Tänzer und auch das Publikum zum Weiterdenken anregt.
Doch in dem Buch erwarten einen eben auch sehr zeitkritische Fragen die gerade für größere Menschen spannend sind.
Ja, werden Computer Liebe lernen und wenn wir zu einer der vorherigen Fragen springen, was ist Liebe, eröffnet dies einen sehr großen Raum zum Entdecken… Dies sind Fragen die sich wahrscheinlich die Menschen vor 100 Jahren nicht gestellt haben, denn da gab es ja noch keine Computer.
Diese Tage sagte ein Junge zu mir: ”Stefi, der Mond stammt von der Erde ab, es ist ein Splitter der abgebrochen ist und daraus hat sich ein neuer Planet entwickelt…“
Das fand ich ja eine wirklich spannende These und ich sagte, dass ich das nicht so genau wüsste und erstmal selber dazu forschen müsse, doch mir kommt da eine Frage auf:
”Wenn der Mond von der Erde abstammt… dann müsste ja auch auf dem Mond das Gesetz der Schwerkraft herrschen, doch dort gibt es ja das Gesetz der Schwerelosigkeit und die Frage ist, ob der Mond wirklich ein Splitter von der Erde ist? Oder falls ja…, wie sich dann das Gesetz der Schwerelosigkeit entwickelt hat?“
Ich erntete einen erstaunten Blick und wir beide gingen mit dieser großen Frage nach Hause.
Einstein sagte einmal:
”Wichtig ist, dass man nie aufhört zu fragen.“
Denn Fragen lassen einen neugierigen Geist wachsen, suchen und Dinge und Erkenntnisse herausfinden – und wir wissen alle wo diese Fragen Einstein, den bedeutendsten Physiker hingebracht haben.
Ein paar praktische Gedanken zum choreographischen Arbeiten mit dem Buch:
- Schenke jeder Gruppe eine Frage
- Lasse die kleinen und großen Menschen ihre Gedanken dazu teilen, schreibe die Gedanken auf
- Lasse sie auch zu diesem Thema malen; manchmal sagt ein Bild mehr als Worte es können
- Lasse sie zu diesen Gedanken und Bildern improvisieren
- Spiele mit mehreren Musiken
- Halte Bewegungsfragmente fest
- Arbeite gerne mit Sprachaufnahmen der Teilnehmer oder auch mit Textpassagen in den Choreographien
Das Buch ist ein Fest der Möglichkeiten zum künstlerischen Spielen. Ich wünsche Dir von Herzen viel Freude dabei.
Hier hast Du die Möglichkeit Dir das Buch Wundervoll. Große Fragen, auf die wir (noch) keine Antworten haben*bei Amazon* anzusehen oder zu bestellen. Selbstverständlich freut sich auch Dein lokaler Buchhändler vor Ort sehr über einen Besuch.
Wir lesen, hören oder sehen uns
Deine Stefi
PS:
Du wünscht Dir einen großen Praxiskoffer wie Du mit Kindern Choreographien gestalten kannst?
Dann könnte meine Tanzpädagogik Ausbildung für Kinder & Kindertanz genau Dein nächster Schritt sein… dort lernst Du wie Du mit Kindern Choreographien gestalten kannst.
PPS:
Wusstest Du, dass es in der Tradition der Inkas nur ein einziges Gesetz gibt? Es heißt Ayni – das Prinzip der Gegenseitigkeit.
Vielleicht wurde in Dir etwas berührt, hat Dich inspiriert, Dir neues Wissen geschenkt oder Dich bestärkt? Dann darf etwas zurückfließen – auf Deine ganz eigene Art und Weise. Vielleicht sind es ein paar Worte hier unten in den Kommentaren. Vielleicht kennst Du jemanden, der davon profitieren kann, dann teile ihn gerne mit Deinen Freunden oder Kollegen.
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Literaturquelle
¹Philip Bunting | Wundervoll. Große Fragen, auf die wir (noch) keine Antworten haben* | Mixtvision Verlag, 2025
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