Ist das Kunst
– oder kann die Kunst weg?

Ich habe mir in den letzten Tagen einige Gedanken über das Thema Kunst und Kultur gemacht…

 

  • Wer kann sich Kunst und Kultur leisten?
  • Ist Kunst wirklich relevant – für die Gesellschaft und die Bildung?
  • Was ist der Auftrag von Kunst – jenseits von Lebensfreude zu schenken?
  • Warum werden Fördermittel in der Kunst gestrichen?

Diese Fragen waren für mich persönlich sehr relevant, besonders in Zeiten, in denen kulturelle Angebote als erstes gekürzt werden. Und dann stieß ich auf eine Rede von Richard von Weizsäcker, die mich zutiefst berührt hat:

 

 

”Kultur kostet Geld. Sie kostet vor allem deshalb, weil der Zugang zu ihr nicht in erster Linie durch einen privat gefüllten Geldbeutel bestimmt sein darf. […] substanziell hat die Förderung von Kulturellem nicht weniger eine Pflichtaufgabe des öffentlichen Haushaltes zu sein als zum Beispiel der Straßenbau, die öffentliche Sicherheit oder die Finanzierung der Gehälter im öffentlichen Dienst. Es ist grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen Bereich ’Subventionen‘ nennen, während kein Mensch auf die Idee käme, die Ausgaben für ein Bahnhofsgebäude oder einen Spielplatz als Subventionen zu bezeichnen. Der Ausdruck lenkt uns in eine falsche Richtung. Denn Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder nach Belieben streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.“¹

Richard von Weizsäcker

 

Diese Worte haben mich getroffen – denn die Worte von Weizsäcker laden uns ein, Kunst nicht nur als eine nette Nebensache zu betrachten, sondern als das, was sie ist: essenziell.

 

Kunst ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit

In einer Welt, die immer digitaler und leistungsorientierter wird, könnte man meinen, Kunst sei ein Luxus – eine Freizeitbeschäftigung, die schön ist, wenn man sie sich leisten kann. Doch das Gegenteil ist der Fall: Kunst ist das Fundament, das uns in unserem Leben Halt gibt.

Lass mich Dich mitnehmen in ein paar Gedanken dazu:

  • Kinder, die Tanz, Musik oder Theater lernen, erleben nicht nur Kreativität, sondern eröffnen Welten und Perspektiven – diese Werte begleiten sie durch ihr Leben.
  • Kunst ist ein Raum, in dem wir uns begegnen, neue Perspektiven eröffnen, egal welche Sprache wir sprechen oder woher wir kommen. Kunst rüttelt auf und schafft Verbindung zu sich selbst und auch zu anderen.

Doch was passiert, wenn wir diese Räume verlieren?

Eine Gesellschaft, die nicht in ihre Kultur investiert, nimmt sich die Fähigkeit, zu träumen und neue Wege zu denken.

Die traurige Wahrheit ist, dass Kunst oft eine Frage des Geldbeutels ist. Theaterkarten, Musikkurse, Tanzworkshops – vieles davon bleibt für viele Menschen unerschwinglich.

Doch Kunst sollte kein Privileg sein. Sie sollte für alle Menschen ob groß oder klein zugänglich sein. Genau deshalb brauchen wir Förderungen und öffentliche Unterstützung – nicht, um die Kunst ”am Leben zu halten“, denn die Kunst wird immer bleiben, sondern um sicherzustellen, dass sie gedeiht und erblüht.

”Es ist grotesk, dass wir Ausgaben im kulturellen Bereich ’Subventionen‘ nennen.“

Weizsäcker

Kunst ist mehr als Unterhaltung

Kunst ist meines Erachtens mehr als nur schöne Unterhaltung. Sie ist Ausdruck, Kritik, Inspiration – und vor allem ein Spiegel der Gesellschaft.

Sie kann uns einen Spiegel vorhalten, was wir nicht sehen wollen – und zugleich schenkt sie uns Hoffnung. In unruhigen Zeiten finden wir Hoffnung in einem Lied, einem Film oder beim Tanzen. Dies ist nicht nur heute wichtig, denn sobald wir zurück in die Geschichte blicken können wir immer wieder erkennen, wie essentiell die Kunst als Nahrung für die Seele der Menschen war.

 

Wenn ich über Kunst und Kultur nachdenke, komme ich immer wieder zu einer Frage zurück:

Wie können wir Kinder auf eine Welt vorbereiten, die wir selbst nicht kennen?

Die Antwort könnte darin liegen, sie auf das Unerwartete vorzubereiten. Und genau das kann Kunst leisten.

  • Kunst lehrt Kinder, sich selbst zu vertrauen und frei zu sein.
  • Sie schenkt ihnen den Raum, sich zu spüren und selbst zu denken.
  • Sie zeigt, wie man Schwierigkeiten kreativ löst – eine Fähigkeit, die in einer sich ständig verändernden Welt unerlässlich ist.

Im Tanz lernen Kinder nicht nur Bewegungen, sondern auch, wie sie ihre Welt begreifen können. Nicht jedes Kind wird ein Mikhail Baryshnikov oder eine Marcia Haydée – doch das ist auch nicht das Ziel. Das Ziel ist, dass sie sich selbst entdecken, Probleme lösen und ihre Abenteuerlust bewahren.

 

Also kann die Kunst weg?

Die Frage ist nicht, ob wir uns Kunst leisten können, sondern ob wir es uns leisten können, auf sie zu verzichten. Denn Kunst ist nicht der Luxus, den wir uns gönnen – sie ist das Fundament, auf dem wir unsere Zukunft bauen.

 

Alles Liebe Dir

Deine Stefi



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¹ Quelle: Dankesrede Fest der Kultur 2024 – Onlineabruf 17.11.2024

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